Umgang mit offenen Aufgaben-/Fragestellung


Die Methode zielt auf eine Situation ab, die für viele Menschen unangenehm ist: offene Aufgabenstellungen oder nicht konkrete Fragen. Das Ziel des kleinen Experiments ist es, die Vorteile einer solchen Situation zu erkennen und wertschätzen zu lernen. Benötigt wird eine Kommunikationsplattform (bspw. Zoom), in welcher es möglich ist, Breakout-Sessions mit spezifischen Einstellungen zu erstellen. Welche Einstellungen gemeint sind, kannst du in der Methodenbeschreibung erlesen. Du moderierst die Methode folgendermaßen und fängst ohne weitere Erklärungen zügig an:
"Herzlich willkommen.
Wir fangen direkt mit einer 3-minütigen kleinen Einheit an. Dazu teile ich euch direkt mal in Break-out Sessions ein. Versucht die kurze Zeit bestmöglich zu nutzen. KLICK --> Anzahl der Räume = Anzahl der Teilnehmer*innen, Automatisch zuweisen, Erneut erstellen, Optionen festlegen - keiner kann Raum verlassen, Alle Sessions beginnen)"

Die Teilnehmer*innen befinden sich daraufhin für 3 Minuten ALLEINE, jeder in einem einzelnen Breakout-Raum. Die TN werden versuchen, zurück in die Hauptsession zu kommen, oder den "Host" anzufordern, da sie keine konkrete Aufgabenstellung erfahren haben. Du reagierst jedoch nicht. Nach Ablauf der drei Minuten kommen alle zurück und noch bevor Beschwerden laut werden können, fährst Du fort:

"So wunderbar, ich hoffe, ihr habt die Zeit gut genutzt. Wir durchmischen jetzt einfach nochmal für 5 Minuten und ihr könnt euch über die Ergebnisse austauschen. KLICK --> Anzahl der Räume = Anzahl der Teilnehmer*innen geteilt durch drei, Automatisch zuweisen, Erneut erstellen, Optionen festlegen, Alle Sessions beginnen."

Dieses Mal haben die TN die Chance sich in Kleingruppen zu besprechen, ihre Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zu diskutieren. Im Anschluss führst Du in die offene Diskussion in großer Gruppe ein:
"Schön, ich begrüße alle zurück im großen Raum. Der Titel der Methode ist "Offene Aufgaben-/Fragestellung"... Wie war es in den Kleingruppen?"
Erfahrungen haben gezeigt, dass positive und negative Empfindungen aufgeführt werden und bereits viele spannende Aspekte genannt werden. Du solltest das Experiment mit einem Fazit zusammenfassen:

"Ich beende hiermit die Übung bzw. das Selbstexperiment und möchte euch noch einige Reflektionen mitgeben:
In was für einer Situation waren wir?
Wie ist es uns in dem Moment gegangen?
Wie gehen wir damit um wenn wir keine konkrete Aufgabe vorgegeben haben?
Warum können wir uns nicht gut mit uns selbst beschäftigen?
Warum stresst es uns, wenn wir das Warum oder Wonach einer Frage nicht kennen?
Mit Bezug zum Berufsleben:
Wie häufig sind wir in der Ausbildung, dem Studium oder im Beruf mit diesen Situationen konfrontiert?
Muss man immer einer Aufgabe folgen, bzw. wissen was zu tun ist?
Würden wir uns wünschen, dass es mehr oder weniger solcher Situationen gibt?
Worin könnte das Lernziel für dieses Experiment liegen?
1. Langeweile fördert Kreativität (in Studien nachgewiesen um 40%).
2. Überwinden von häufig auftretenden Gefühlen, wie Unsicherheit, Unverständnis, Angst vor Fehlern/Peinlichkeiten, Zeitverlust, Kontrollverlust.
3. Vorteile, die durch diese Situationen gefördert werden: Erweitertes Antwortenspektrum; Kennenlernen des Gegenübers; Gespräche auf persönliche Ebene.

Abschließende Frage: Lohnt es sich, die negativen Angstgefühle und den Ärger zu überwinden um die Vorteile einer offenen/nicht existenten Fragestellung zu erkennen und wertzuschätzen?

Teilnehmer: 10 - 100
Dauer: 15 - 20 min
Material: Kein Material erforderlich